Donnerstag, 10. Mai 2007
Dr. Torkil weiss Rat....
Moin zusammen,

heute beginnt unsere Kolumne "Dr. Torkil weiss Rat".

Lest sein erstes Exposee über die Auswirkungen des Metal im Alltag ;-) viel Spaß !

Themen Anregungen sind gerne erwünscht :-)
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Sersn!

Nachdem ich nun endlich mein eigenes Behandlungsforum bekommen habe, werde ich mich nun um meine eigentliche Berufung kümmern und erschöpfend ergründen was Metal in Alltagssituationen eigentlich so alles bewirkt bzw. beim geneigten Hörer für Auswirkungen nach sich zieht.

Aufgrund stattgefundener Renovierungsarbeiten in heiligen Hallen nachweltkriegsgeschichtlicher Baukunst war dies am lebenden Objekt zu erforschen.

Nach durchzechter Nacht rief der Lehnsherr zum Frondienst in die zu beziehenden Ruhmeshallen und alle kamen sie. Nur wie spornt man die bunte, noch schlaftrunkene Freizeithandwerkerschar an? Ganz klar...neben stärkenden Fett und Kohlenhydrat getränkten Speisen und minder- und höher prozentigen Getränken -vorzugsweise Gerstensaft - sollte den Geist erbauende Hintergrundbeschallung die Arbeitswilligkeit ankurbeln...

Hartmetallische Klänge in das digitale Wiedergabegerät und los gings. Gerade noch schnöder Schreibtischtäter, urplötzlich das wohl authentischste Eric-Adams-Double und aus dünnarmigen Einzelhandelskaufleutchen wird der doppelte Dronjaks Oskar...frei nach dem Slogan..."die Blauz´n schrumpfd, der Bizeps schwilld - scho sin mer Conan´s Ebenbild."

Dass ein solches Meer aus Testosteron und Selbstüberschätzung, mit seinen martialisch wogenden Schaumkronen (rein metaphorisch, versteht sich...;-)) schwer im Zaum zu halten ist, kristallisierte sich postwendend in einhergehenden Missgeschicken, die vorzugsweise mit "Allmächd" oder " Su a scheiss...!" verbal untermalt wurden.


Da wirbelt die Leimklemme, welche eigentlich auch als solche zu verwenden wäre, als Dave Lombardos lange verschollen geglaubter dritter Drumstick durch die Lüfte. Eben glänzend verlegte Böden werden mittels Schweissgerät diversen heidnischen Gottheiten geopfert und der schon von Omi verwendete Tierhaarbesen wird zum wohl längste Bass der Musikgeschichte umfunktioniert, während dieser doch für die guten Glasscheiben aus diversen Erbstücken herzuhalten hätte, die zeitgleich dem Estrich überantwortet wurden..."Crowbar" hätten seinerzeit Ihr "Broken Glass" wohl nicht sinnfreier promoten können.



Der schmalzgewichste Rittersmann, der zu den Klängen diverser Power-Metal-Combos eben noch mit schier übermenschlicher Kraft diverse, nach eigener Aussage hinkelsteineschwere Umzugskartons mit zelebrierter Leichtigkeit unglaublich steile Treppen hochwuchtet, so dass Frodo mit seinem lächerlichen Ring an den Hängen des Schicksalberges wie ein Vollspacken aussieht, posed im nächsten Moment zu Mötley Crüe und W.A.S.P. wie der leibhaftig gewordene David Lee Roth....wenn das mal die Hose mitmacht.



Kleinsten Erfolge und Verbalentgleisungen werden hingegen mit sakral-klerikalen Chorhuldigungen der dort zu Werke Gehenden anmutig untermalt. Die Folgen eines Stimmspektrums von ner 1/8 Oktave werden demnächst dem geneigten Hörer zugänglich gemacht..

Erstaunlich zu beobachten war hierbei, dass sich latent resistente Subjekte dem gekonnt entzogen, sich um so ziemlich jede Art von körperlicher Ertüchtigung drückten und mit mehr oder mindergelungenen Motivationsmaßnahmen (vorzugsweise sinnlos im Weg rumstehend und einarmiges Reissen in der Halb-Liter-Klasse zelebrierend) die "So-tun-als-ob-man-was-könne"-Fraktion der Werkler zur Weißglut trieb...

Selbst nach Androhung von körperlichen Züchtigungsmaßnahmen ließen sich jene Bewegungswunder nicht von ihrer selbst gewählten Frühlingsstarre abbringen. Da wird lieber in wilder True-Metal-Manier der mächtige Hammer, welcher zuvor dem selbst ernannten Aushilfs-Thor gezwickt wurde der diesen wild fluchend in seiner Werkzeugkiste im oberen Stockwerk sucht, in die Lüfte gerissen, um im selben Moment das kühle Blonde aus seinem feucht-finsteren und viel zu engen Glasverließ zu befreien. Wahrlich glorios und selbstlos heldenhaft.

Die Nahrungsaufnahme in der 28ten Arbeitsunterbrechung nach den perfide genau eingehaltenen persönlichen Verteilzeiten gestaltet sich demnach um so ausufernder: vorzugsweise den Herzmuskel direkt lahmlegende Wurst- und Fleischgaben werden möglichst ungekaut in den bereits mit labenden Bier gefüllten Magen gepresst und Teigwaren als "Bubsiescheiß" und "Wellnesschrott" verunglimpft...wehedem der nach Koffeinhaltigen Heißgetränken lechzte. So wurde einstimmig die Parole "je roher, umso lieber" zum Motto auserkoren. So mancher Gorefanaktier wäre aufgrund des sich ihm bietenden Anblickes in höchste Verzückung versetzt worden und hätten "Cannibal Corpse" den Weg gekreuzt, - die Plattencover der nächsten 5 Scheiben wären bereits jetzt im Kasten.

Dass diese wilde Orgie an Vernichtung von Genmasse Ihren Tribut zollte sollte jedem klar sein...Völlig unwitzig ist es wenn der bodenverlegende Mitdreißiger sich aufgrund seiner Schreibtischtäterschaft nach 3 Minuten den krachenden Rücken hält und ihm postwendend von vorbeiwirbeldenden Komikern (zu den Klängen von Europe) wiederum "Krachendes" aus dem unteren Steiß direkt ins Gesichtsfeld gestellt wird. Das gibt dann wohl Joey Tempest eine völlig neue Note wie ich meine...

Ganz besonders angetan reagierten Teile der Anwesenden dann auf diverse Witzcombos die vorzugweise mit mittsiebziger ABBA-Klängen im verzerrten Klampfensound daherkamen....Da wird aus Andi schon mal Anni-Fried und aus Benny...nun gut, lassen wär's...Es zeigte sich vielmehr das in manchem, in Amorphis- und Dismember-Devotionalien gewandeten Langhaarigen durchaus ein zweiter John-Travolta stecken kann, welcher Formschön in Gesang und Ausdruck die eine und andere Silikonfuge vergeigt.

Als Fazit des sich bietenden Grauens kann mit Fug und Recht folgendes wohlwollendes Resümee gezogen werden:

Nüchtern betrachtet waren effektive Arbeitsergebnisse aufgrund obengenannter Ereignisse eher die Ausnahme, jedoch war das gesamte versammelte Proletariat mit dem Erreichten mehr als zufrieden und feiert sich selbst nach getaner Arbeit als die Krone des Heimwerkertums.

Sollte Obi jemals "Germany´s next Super-Handwerker " suchen....Bruce Darnell hätte seine helle Freude, mehr 'Drahmmah' geht nun wirklich nicht.

In diesem Sinne

Metal worxs und stärkt das Selbstbewusstsein!!!!
Up the Hammers, raise the screwdrivers...it´s asskickin´ time

Euer Dr. Torkil

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HULDIGUNG
....ich auf den Knieen sitzend, den Gebetsteppich ausrollend und Dr. Torkil huldigend!!!!
Geiler Einstieg in das Kolumnenwesen, Dr. Torkil. Weiter so, freu mich schon auf die nächsten Ausführungen.

Old bone of evil

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